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Comenius Regio Projekt

Projektbeschreibung

Das Konzept der Lernlandschaften wurde im Schuljahr 2010/2011 in Osterholz-Scharmbeck eingeführt. Die Haupt- und Realschule wurden zusammengelegt und arbeiten seither als „Lernhaus im Campus“. Zunächst auf einige Klassenverbände beschränkt, wird das Konzept im Schulalltag erprobt. Unterstützt wird die Stadt beim COMENIUS Regio-Projekt „Selbstständiges Lernen in Lernlandschaften“ durch die Partnerkommune Bürglen (Schweiz), in der das Konzept bereits seit 2006 erfolgreich umgesetzt wird. Der Erfahrungsaustausch sowie die Fortbildung von Lehrern, Schulleitungen und Mitarbeitern im Umgang mit diesem Konzept stehen im Vordergrund.

Das Schweizer Konzept hat bereits gezeigt, dass die neue Lehr- und Lernform weit reichende Auswirkungen auf alle Aspekte der Schulorganisation, des Lernens und das Selbstverständnis der Lehrkräfte hat. Selbstständiges und kooperatives Lernen mit eindeutiger Kompetenzorientierung ersetzt dabei konsequent den bisherigen, lehrerzentrierten Unterricht. In der Projekt- und Gruppenarbeit werden auch SchülerInnen sowie der Raum selbst zu Lehrenden. Die Rolle des Lehrers wandelt sich dagegen vom Unterrichtenden zum Lernbegleiter, der den Schülern Impulse und Hilfestellung gibt und in hohem Maße in der Binnendifferenzierung Lernhilfen für schwächere Schüler anbieten kann. Insbesondere durch die Zusammenlegung der früher getrennten Sekundarstufen stellt sich für die neue Schule „Lernhaus im Campus“ auch eine besondere Herausforderung an aktive Inklusionsarbeit und individualisierte Lernhilfen, die mit dem neuen Schulmodell einen verbesserten Rahmen erhalten.

Die am Projekt beteiligten LehrerInnen müssen ebenso auf die neuen Anforderungen des Lernens in Lernlandschaften vorbereitet werden wie Schulleitungen, Eltern und Schulverwaltung. Für diese Vorbereitung soll der, aus der mehrjährigen Erfahrung mit der neuen Schulorganisation resultierende Lernvorsprung der Schweizer Schule genutzt werden, um den weiteren Implementierungsprozess der Lernlandschaften in Osterholz-Scharmbeck zu unterstützen.

Eröffnet wurde das Projekt im September 2011 in Bürglen mit einem Treffen der Projektpartner. Fokus der Veranstaltung lag dabei auf der inhaltlichen und terminlichen Konkretisierung des Projekts, insbesondere der inhaltlichen Abstimmung einer im November 2011 in Bürglen anberaumten Fachtagung, an der SchulleiterInnen und LehrerInnen des Lernhauses, Vertreter der Kreisstadt und der IT-Beauftragte teilnahmen.

Folgende Projekttreffen hatten und haben zum Ziel, Anforderungen des neuen Konzepts an Schulorganisation und Personal darzustellen und zu analysieren. Dabei erarbeitete Ergebnisse und gemachte Erfahrungen werden für die Übertragung nach Osterholz-Scharmbeck und andere Orte aufgearbeitet und fließen in die Fortbildung von Mitarbeitern der Schulverwaltung und der Schulleiter in Form eines Entwurfs für ein Übertragungskonzept ein. Das Übertragungskonzept wird im weiteren Prozess der Implementierung des Lernlandschaften-Modells in Osterholz-Scharmbeck verfeinert und über Fortbildungsveranstaltungen, an denen auch Vertreter anderer Schulen und Schulträger teilnehmen, weiter verbreitet.

Die Erfahrungen bei der Einführung des Lernlandschaften-Konzepts in der deutschen Schule sollen auf Schweizer Seite mit der Weiterentwicklung und Qualitätssicherung des Arbeitsansatzes genutzt werden. Dazu wird das Projekt ein differenziertes Angebot an Möglichkeiten zum Erfahrungsaustausch bieten, welches regelmäßige Austauschtreffen, sogenanntes 'Job Shadowing' (Hospitation in einer Schule), kurzfristigen Austausch von Lehrkräften, gemeinsame Fortbildungen und ein gemeinsames, webgestütztes Forum umfasst.

Die Projektergebnisse werden sowohl auf Ebene des Schulträgers als auch der beteiligten Schulen unmittelbar in die Schulpraxis und die weitere Schulentwicklung integriert. In der Stadt Osterholz-Scharmbeck sollen die Ergebnisse auch an anderen Schulen berücksichtigt werden.

Beide Partner, Bürglen, und Osterholz-Scharmbeck, werden die gemeinsame Zusammenarbeit nach Ende des Projekts weiter fortsetzen. Das Projekt stellt dabei den Einstieg in eine verstärkte europäische Kooperation und den Austausch mit vergleichbaren, innovativen Schulkonzepten in anderen europäischen Ländern dar. Eine der bestehenden Ideen ist der Aufbau eines europäischen Netzwerks von Schulen und Schulträgern, die vergleichbare Konzepte verfolgen. Ein Ziel in diesem Zusammenhang ist die Vorbereitung eines zentralen COMENIUS-Projekts zum Thema „Lernen in Lernlandschaften“. Weiterhin soll das Projekt im 2. Projektjahr 2012 / 2013 durch eine COMENIUS-Schulpartnerschaft und den Austausch von Lehrpersonal ergänzt werden.

Der Blick über die Grenzen wird als große Chance für die Gewinnung neuer Anregungen zur Verbesserung der schulischen Ausbildung in beiden Regionen gesehen.

© Europäisches Institut für Innovation e.V. 2012

Lernen in Lernlandschaften [pdf, 30.73 KB]